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BI "Kein Atommüll in Ahaus" wird 30 !! SOFA Münster - 15.11.2007 01:21
Nach dem Wendland steht nun auch im Münsterland ein rundes Widerstands-Jubliläum in der Anti-Atom-Bewegung an: Die BI "Kein Atommüll in Ahaus" wird genau wie die BI Lüchow-Dannenberg 30 Jahre alt! Immer wieder kam es im tiefsten Westmünsterland zu großen Protestaktionen. Highlights waren die Castor-Proteste 1997/98, als über 10000 Menschen auf die Straße und die Schiene gingen. 2004/5 konnten die Rossendorf-Castoren anderthalb Jahre verzögert werden und immerhin noch bis zu 3000 Leute gingen an den drei Transporttagen auf die Straße. In beiden Fällen gab es im Anschluss viele Hundert Ermittlungsverfahren, Strafbefehle, Prozesse und sonstige Repressionsmaßnahmen. Doch der Widerstand hat Wirkung gezeigt. Als das "Zwischen"-Lager 1992 in Betrieb ging, schien es kaum Potenzial für größere Aktionen zu geben. Doch 15 Jahre später steht die Leichtbauhalle noch immer zu 90% leer. Eine zweite Halle konnte ganz verhindert werden. Der Wunschtraum der Atomindustrie Ahaus sei ein "leichtes" Ziel, ist nicht in Erfüllung gegangen. Aber die Atomkonzerne, die den Schuppen betreiben, geben nicht auf: Angekündigt sind bis zu 200 Atommüllbehälter aus La Hague sowie "in Folie oder unverpackte" Anlagenteile "aus der Stilllegung oder dem Betrieb deutscher Kernkraftwerke". Auch Importe aus dem schottischen Dounreay wurden ins Spiel gebracht. Außerdem übt das BZA genau wie in Gorleben mit Leer-Castoren für neue Einlagerungen. Die nächsten Jahre wird es also noch genug zu tun geben, denn das Ziel bleibt der komplette Einlagerungsstopp für das Atommülllager. Dabei war immer klar, dass es eine sichere Endlagerung für Atommüll nicht gibt und nicht geben kann, weder in Ahaus, noch in Gorleben, im Schacht Asse, in Morsleben oder im Schacht Konrad. Der beste Schutz vor neuem Atommüll ist die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und insbesondere der Urananreicherungsanlage im benachbarten Gronau. Der Atommüll muss verhindert werden, bevor er entsteht. Ein wichtiger Schwerpunkt der letzten Jahre ist die Auseinandersetzung mit Repression und Kriminalisierung gewesen. Aus diesem Grund haben auch Vertreter der BI Ahaus in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen die Online-Durchsuchung in NRW erhoben. So wie es aussieht, wird das Gesetz wohl gekippt! Das runde BI-Jubliläum soll diesen Sonntag (18.11.) beim traditionellen Sonntagsspaziergang (seit 1994 der 156.!) gebührend gefeiert werden. Treffpunkt ist wie immer um 14 Uhr auf der BI-Wiese am Atommülllager, anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Alle Weggefährten aus 30 Jahren Widerstand sind herzlich eingeladen (weitere Infos unter www.bi-ahaus.de). sofa-ms@web.de http://www.sofa-ms.de Atomkraftwerk wieder in Betrieb? RWE: Biblis kann nach heutiger Sicht bis Jahresende wieder ans Netz Essen - Das im Herbst 2006 abgeschaltete hessische Atomkraftwerk Biblis könnte nach Angaben des Betreibers RWE noch in diesem Jahr wieder angefahren werden. "Biblis kann aus heutiger Sicht bis Jahresende wieder ans Netz", sagte RWE-Finanzvorstand Rolf Pohlig am Mittwoch bei der Vorstellung der Quartalszahlen in Essen. Die Belastung durch die Revision und Bauarbeiten an den beiden Blöcken in den ersten drei Quartalen bezifferte der Konzern auf 600 Millionen Euro. Bis zum Jahresende könne sich die Summe auf 900 Millionen Euro erhöhen. Block A war ursprünglich für routinemäßige Wartungsarbeiten abgeschaltet worden. Ein Gutachter entdeckte dabei die Montagemängel bei Dübeln. Später fanden sich dieselben Mängel auch im Block B. Tausende der Spezialdübel waren nicht korrekt in den Wänden verankert. Sie waren 2001 eingebaut worden und sollten unter anderem Rohrleitungen gegen Erdbeben sichern. Der 1974 gebaute Block A ist der älteste noch laufende Atommeiler Deutschlands. Nach dem Atomkompromiss soll er eigentlich 2008 stillgelegt werden. RWE will die Laufzeit bis 2011 verlängern, hat dafür bislang aber keine Genehmigung erhalten. Block B sollte nach ursprünglicher Planung 2009 abgeschaltet werden. |
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