DANCE OUT MON�YMANIA - 16. Sept. 2006, Bern OK Dance out Mon�ymania - 27.08.2006 13:58
Am 16. Sept. 2006 ist es wieder soweit: Diesmal mit abge�ndertem Namen organisiert wir � die Aktionsgruppe �Dance out WEF� � eine Strassenparade durch die Berner Innenstadt. Als neuen Namen haben wir �Dance out Mon�ymania� gew�hlt. Wir wollen damit auf die Folgen des masslosen, un�berlegten Konsums jedes/r einzelnen hinweisen und einmal mehr zeigen, dass man den Menschen auch mit beschr�nkten, einfachen Mitteln Freude bereiten kann. Wir hoffen, der Gesellschaft auf diese Weise etwas unserer � f�r uns zentralen � Grundhaltung zukommen zu lassen: Nicht materieller Besitz, sondern innerer, seelischer und geistiger Reichtum soll als zentrales Lebensziel erkannt werden.  flyer Wir versammeln uns um 15 Uhr im Schwellenm�tteli. Zwei Stunden sp�ter beginnt der Umzug. Er f�hrt via Dalmazibr�cke, Matte, B�rengraben, Zytglogge bis auf den Bundesplatz. Die Parade endet voraussichtlich gegen 23 Uhr vor der Reitschule. Eine Afterparty im Anschluss ist noch in Planung. Wie an den vergangenen Paraden werden verschiedene Soundcrews mit ihren Wagen f�r Stimmung sorgen. Mit diversen Musikstilen (Punk, Goa, Drum�n�Bass, Minimal, HipHop�) werden sie alle Geschm�cker ansprechen. Zudem richtet sich der Fokus der Parade noch verst�rkt auf politische Inhalte: In Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppierungen versuchen wir anhand konkreter Bespiele die t�dlichen Auswirkungen des modernen Wirtschaftsdenkens zu illustrieren. Die Mitarbeit weiterer interessierter Kreise ist erw�nscht. Bitte meldet euch bei uns! Am Wochenende vom 1. - 3. September 2006 findet im Paradisli zudem ein Infoworkshop statt, an dem wir die politischen Inhalte koordinieren und Transparente, Plakate und Flugbl�tter f�r die Parade gestalten werden. Jedermann und jedefrau ist dazu (auch unangemeldet) herzlich eingeladen. F�r Medien besteht zudem die M�glichkeit, �direkt an der Quelle� Interviews zu machen, Fotos zu schiessen und Videos zu drehen. Wir hoffen, dass auch Sie sich f�r eine Teilnahme an unserer Parade begeistern lassen, und m�chten Sie bitten, diesen Aufruf an alle Freunde/innen, MitarbeiterInnen, Interessierte, Musikbegeisterte usw. weiterzuleiten. Wir danken Ihnen f�r Ihr Engagement! Solidarische Gr�sse OK Dance out Mon�ymania MON�YMANIA T�TET !! Moneymania � die Manie nach Geld. Das st�ndige Streben nach k�uflichen Werten und materiellem Reichtum hat in einer kapitalistischen Gesellschaft viele Gesichter: Davon zeugen die allgegenw�rtig Gl�ck versprechenden Werbungen f�r immer g�nstige Produkte, �berrissene L�hne von Topverdienern oder aber die omnipr�sente Grundregel der Rentabilit�t, sei es in Politik, Kultur oder Kirche. Sei es ein Festival, eine WM, ein Hilfswerk, eine Geburtstagsfest oder Staudammprojekt. Worum es sich handelt, ist egal. Hauptsache es ist in n�tzlicher Frist realisierbar und es rentiert. Oftmals wird gerade von den Menschen, die nicht viel Habe besitzen, Geld und Luxus verehrt, als w�re es ein Gott. Kinder zocken ihre Eltern ab, um auf dem Schulhof mit den � in einem Monat l�ngstens wieder veralteten Hosen � anzugeben. Auch brauchen sie unbedingt (!) die neue Playstation und die f�nf coolen Games� Nach siegreichen Matches protzen Fussball-Fans mit ihren aufgemotzten Karren. Und wer heute noch kein Foto-Handy besitzt, lebt sowieso hinter dem Mond. Dass wir mit dieser Einstellung die Welt pr�gen, ist vielen nicht ganz klar. So kaufen wir z.B. g�nstige Kleidung im H&M. Diese ist aber nur deshalb so billig, weil H&M die Produktionskosten tief h�lt, indem die Firma den Herstellern der Waren resp. deren Arbeitnehmern nur sehr wenig bezahlt � oftmals zu wenig, damit diese �berleben k�nnen! H&M profitiert somit indirekt von der ungerechten G�terverteilung auf diesem Planeten. Wir m�ssen unsere Konsummengen hinterfragen. Wir m�ssen uns informieren, versuchen, Grossfirmen wie H&M, McDonalds, Nestl�, Levi�s, Nike, Kraft, Ford, Walt Disney, Coca-Cola, Chiquita, C&A und viele mehr so weit als m�glich zu meiden, und stattdessen auf �kologische, nachhaltige Produkte setzen. So k�nnen alle etwas zu einer gerechteren Welt beitragen. EINKOMMEN BEGRENZEN !! Das Lohnpaket, welches Novartis-CEO Daniel Vasella 2005 garnierte und wovon er nur etwa zwei Drittel versteuern muss, betr�gt knapp 50 Mio. CHF. Marc Ospel, Verwaltungsratspr�sident der UBS, brachte es (ohne Boni) immerhin auf 24 Mio. CHF. Bei Peter Brabek, dem Nestl�-Chef, sind es �nur� 13.5 Mio. CHF. W�rde z.B. dieser sich mit 1 Mio. pro Jahr begn�gen, w�rde jedeR seiner weltweit 230�000 ArbeitnehmernInnen 50 CHF mehr verdienen � je nach Land ein kleines Verm�gen! Solche exponentiell wachsende Kaderl�hne sind nicht legitim. Weder k�nnte die Leistung eines einzelnen Menschen jemals eine dermassen hohe Entl�hnung rechtfertigen, noch wird demokratisch �ber die H�he der L�hne entschieden. Der Kader bestimmt selbst. Die Aktion�re beschweren sich nur, wenn die Kurse sinken. Dies wiederum wird von der Exekutive tunlichst vermieden, indem die Gesch�fte durch geschicktes Zu- und Verkaufen von Firmenanteilen sowie durch effiziente Sparpolitik (sprich: Entlassung von unrentablen �human resources�) st�ndig manipuliert werden. Und wenn dann gar nichts mehr geht, verkauft man sich eben selbst. Koste es, was es wolle. Nur eine R�ckbesinnung auf eine l�ngerfristige, der Allgemeinheit dienenden Gesch�ftspolitik kann eine stete Vergr�sserung der Einkommensunterschiede verhindern. Nach oben begrenzte L�hne (z.B. 1 Mio. CHF pro Jahr) k�nnten ein Mittel sein, diesen Wahn des selbst zerst�rerischen Profitstrebens zu durchbrechen. Wer sich nur bereichern will und sein Maximaleinkommen bereits erreicht hat, wird wohl einfach weniger arbeiten. Andere werden sich aber wieder mehr ums Allgemeinwohl und um unser aller Zukunft k�mmern. Packen wir�s an! CHANCEN ERKENNEN !! Zwar will sogar die eidgen�ssische Kommission f�r Strahlenschutz M�hlebergs und Beznaus Schrottreaktoren nun bald mal abschalten. Gleichzeitig werden aber bereits eifrig neue Gaskraftwerke geplant, um die entstehende Versorgungsl�cke zu stopfen. Zudem werden seit Jahren jegliche Versuche, eine Abgabe auf nicht erneuerbaren Energien einzuf�hren, zunichte gemacht. Dabei ist allen klar, dass die Schweiz die Ziele des Kyoto-Protokolls (Reduktion der Treibhausgasemissionen auf den Stand von 1989) so niemals erreichen wird. Der fehlende Mut zum Aufbruch und der immer noch grassierende Glaube, mit zuk�nftigen Technologien alle heute verursachten Probleme l�sen zu k�nnen, machen jegliche Anstrengungen zunichte, vorw�rts gerichtete Ans�tze umzusetzen. So verkennen die meisten Politiker immer noch, dass sich z.B. mit einer F�rderung von heutigen, �kologischen Heizsystemen (W�rmepumpen, Sonnenkollektoren, Geothermie, Biogas) eine drastische Einsparung von �l und Gas erzielen liesse. Wir k�nnten so Kosten und CO2-Emissionen senken und ausserdem zus�tzliche Arbeitpl�tze in der Forschung, in der Baubranche, im Dienstleistungssektor � ja sogar in der Landwirtschaft (Biogas) � generieren. Diese Chance wird jedoch nicht erkannt! Unsere Weltordnung befindet sich an einem Wendepunkt: Sozialsysteme br�ckeln, f�r Ressourcen ziehen Nationen in den Krieg und gravierende Folgen unseres Handelns werden immer mehr sp�rbar. Nur wenn Prominente und Entscheidungstr�ger ihre Rolle als F�hrer und Vorbilder der Gesellschaft endlich wahrnehmen und echte Nachhaltigkeit fordern und vorleben, besteht in mittlerer Zukunft eine Chance, Mehrheiten f�r unser aller Anliegen zu finden: Einen Erhalt unserer Wohlfahrt. Ansonsten werden uns unsere Nachkommen hassen. Wir � die wir innert 50 Jahren wissentlich das ganze Kapital unseres Planeten verprasst haben! Die Osterinsel l�sst gr�ssen. KEINE MENSCHEN AUSGRENZEN !! Papierlose sind Menschen, die vor materieller Not und politischer Repression aus ihren Herkunftsl�ndern fliehen mussten und in den westlichen Staaten aus fadenscheinigen Gr�nden trotzdem nicht als Fl�chtlinge anerkannt werden. Durch die Illegalit�t gezwungen, suchen sie sich eine versteckte Arbeit � oft f�r tiefste Entl�hnung und ohne rechtlichen Schutz. Eine menschenw�rdige Wohnung, einmal Freunde zum Essen einladen, aber auch ein Arztbesuch oder die schulische Ausbildung der Kinder � viele dieser Grundbed�rfnisse k�nnen aus finanziellen Gr�nden nicht gedeckt werden. Zudem werden sie ihnen oftmals aufgrund ihres rechtlichen Status� verwehrt oder bestimmte T�tigkeiten k�nnen nur unter dem st�ndigen Risiko eines Erkanntwerdens durchgef�hrt werden. Jede Unachtsamkeit nahe stehender Personen k�nnte eine Meldung bei der Fremdenpolizei und eine Ausschaffung zur Folge haben. Dieser fehlende rechtliche Schutz und die st�ndige Existenzangst der �Sans-Papiers� werden bewusst ausgenutzt. Wenn wir am 24. Sept. die fremdenfeindlichen Gesetze annehmen, machen wir uns verantwortlich daf�r, dass genau diese Menschen hier bei uns weiterhin gezwungen sind, als Schwarzarbeitende, im Drogenhandel, in Prostitution usw. ihr Einkommen zu bestreiten. Diese beiden mittelalterlichen Vorlagen, die ausserdem der Genfer Menschenrechtskonvention widersprechen, gilt es darum klar zu verwerfen! E-Mail: danceoutwef@paradisli.ch Website: http://www.danceoutwef.org |