Libert�re Erkl�rung von Caracas - Januar 2006 CRA - El Libertario, Venezuela - 11.02.2006 00:58
Wir, die in Caracas auf dem Alternativen Sozialforum vom 23. � 29. Januar 2006 versammelten AnarchistInnen aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kanada, Kolumbien, Kuba, Chile, Deutschland, Ecuador, Spanien, den USA, Frankreich, Mexico, England, Italien, Russland, Uruguay und Venezuela, finden es wichtig, eine spezifisch anarchistische Position auszudr�cken, die unserer Erfahrung und unserem Austausch Rechnung tr�gt. In diesem Geiste erkl�ren wir das Folgende: 1. In Einklang mit unseren konstitutiven ideologischen Grundlagen k�nnen wir nur unsere tiefste Zur�ckweisung aller denkbaren Form von Beherrschung und Unterdr�ckung bekr�ftigen. Folglich verurteilen wir einmal mehr und zur Vermeidung jeden Zweifels, jeder Wortverdrehung oder Verw�sserung die kapitalistische Herrschaft und die staatliche Organisation der Gesellschaft, ebenso wie Militarismus, Imperialismus, Patriarchat, Rassismus, die verschiedenen Formen des Einsperrens, die Zerst�rung der Umwelt, die Oberherrschaft von angeblich �berlegenen Kulturen und alles, was die Annahme impliziert, dass ein menschliches Wesen �ber anderen stehen k�nne. 2. Auf der anderen Seite k�nnen wir, da wir die Freiheit geradezu woll�stig lieben, nicht aufh�ren, unsere Inspiration durch anarchistische, egalit�re und solidarische Werte hervorzuheben und zu bekr�ftigen, die den Bau einer unverf�lscht sozialistischen Gesellschaft aus dem Hier und Jetzt heraus leiten sollen; eine Gesellschaft, die organisiert ist �ber Grundlagen der Selbstbestimmung, F�deration und direkter Demokratie, und die weit �ber die k�nstlichen staatlichen Grenzen hinausgeht. 3. In gleicher Weise glauben wir, erneut (�ber die gew�hnliche Litanei guter sozialistischer Absichten und Erkl�rungen hinaus) pr�zisieren zu m�sssen, dass eine unverf�lscht libert�re Gesellschaft nur aus der bewussten Entscheidung der Gesellschaften von unten heraus entstehen kann, und dass es kein einziges historisches Beispiel gibt, das die Hoffnung auf unerforschliche historische Gesetzm��igkeiten, auf technische Manipulationen von oben oder auf F�hrer-Messianismen n�hrt. Das alles sind nichts als anti-emanzipatorische Illusionen, die wir immer wieder einleuchtend darlegen und anzweifeln m�ssen. 4. Diese Versicherung ist heute besonders aktuell und notwendig, weil sich in Lateinamerika eine neue historische Runde anzubahnen scheint, in der die V�lker ihre Sorgen und Hoffnungen auf verschiedene Sozialdemokraten und Populisten werfen, die gerufen worden sind, um die Krise des Herrschaftssystems zu verwalten, aber nur um einen kosmetischen und vers��ten Ausdruck desselben zu verewigen. Infolgedessen versichern wir erneut, belehrt durch eine reiche historische Erfahrung, dass es keine staatlichen oder vorpreschenden Wege hin zu einer libert�ren sozialistischen Gesellschaft gibt, sondern dass diese nur dann mit einem Mindestma� an Glaubw�rdigkeit rechnen kann, wenn sie sich auf die unersetzliche Vorreiterrolle der sozialen Bewegungen von unten und auf ihre unverhandelbare autonome Erhebung st�tzt. 5. Wir sind auch �berzeugt, dass die Freiheit nicht nur ein Ziel, sondern dar�ber hinaus ein Weg und eine Praxis ist. Daher k�nnen wir nicht anders, als die erstrittenen und auf unserem langen Marsch zu erstreitenden Freiheiten verteidigen, und wir verurteilen folglich alle Regierungen, einschlie�lich derer auf dem lateinamerikanischen Kontinent und irgendwo anders, die sich als revolution�r bekennen � und damit das klar wird, alle �, die ihre grunds�tzliche Inspiration in der Schm�lerung und in der Aufschiebung von Freiheiten finden, ohne dass uns irgendwie die �hohen� Rechtfertigungen interessieren, die von ihren wahnsinnigen Phantasievorstellungen ersonnen worden sind. 6. Schlie�lich, obwohl wir zu verschiedenen anarchistischen Str�mungen, Denkweisen und Praktiken geh�ren, haben wir doch durch Taten gezeigt, dass es m�glich ist, �ber unsere Unterschiede hinaus ein Klima von Br�derlichkeit und Respekt unter einander zu schaffen, und wir wollen klar die M�glichkeit und die Notwendigkeit verk�nden, dass unsere reiche und vielf�ltige Bewegung die zahlreichen Gelegenheiten ergreift, solidarische Netze in alle denkbare Richtungen hin zu bauen. Das ist und bleibt unsere unmittelbare Verpflichtung und Aufgabe. Organisationen: Biopoliticos (Kolumbien), Colectivo Autonomo Magonista -CAMA (Mexico), Federaci�n Libertaria Argentina - FLA, Comision de Relaciones Anarquistas (CRA) (Venezuela), Centro de Estudios Sociales Libertarios, CESL (Venezuela), Ateneo de Contracultura y Estudios Acratas �La Libertaria�, Biscucuy (Venezuela), Periodico The Alarm (USA), Revista Espacio (Ecuador), Kolectivo de Objecion por Konciencia ART (Colombia), Movimiento Libertario Cubano (MLC), Grupo de Estudos Libertarios Babilonia (Brasilien), Cruz Negra Anarquista (Venezuela) Einzelpersonen: Luis Prat, IWW (USA), Andreas Speck (England), Javier Garate (Chile), Marina Legaz Bursuk, Delegierte von F.L.A e I.F.A (Argentina), Sylvia C. Jimenez (Bolivia), Erica Lagalisse (Kanada), Daniel Barret (Uruguay), Santiago Cadena, Revista Espacio (Ecuador), Kristina Dunaeva (Russland/Brasilien), Eduardo Rodr�guez, FAL-Valencia (Venezuela), Luis Jimenez, CRA/CA3 (Venezuela), Jim Ochoa, CRA/Uni�n-Rache y CA3 (Venezuela), Lizardo Said Lugo CRA/CESL (Venezuela), Salvador Mendez CRA/CESL (Venezuela), Ender Ynfante (Venezuela), Humberto Decarli (Venezuela), Karina Araujo (Brasilien), Iva Gouvea Bocchini (Brasilien), Gustavo Rodr�guez MLC (Kuba), Sebastian @, Delegierter des Kolectivo de Objecion por Konciencia Art (Colombia), Rob Block (USA), Sarah Coffey (USA), Cristian Guerrero - Arizona Earth First! (USA). Einzelpersonen aus Kanada, Kolumbien, Italien, England, Spanien, Frankreich und Venezuela. E-Mail: ellibertario@nodo50.org Website: http://www.nodo50.org/ellibertario |