G8 Genua 2001 - Amnestie f�r die Polizei! x - 15.11.2008 13:12
Am Donnerstag, den 13. November wurde das letzte der drei gro�en erstinstanzlichen Verfahren wegen den Ereignisse in Zusammenhang mit den Protesten gegen den g8 im Juli 2001 in Genua abgeschlossen. Das Verfahren gegen 29 Polizeibeamte wegen dem Einfall in die Diaz-Schule, das mit der illegalen Verhaftung von 93 Personen, von denen 61 schwer verletzt wurden, endete mit einem exemplarischen Urteil: sechzehn Freispr�che und dreizehn Verurteilungen.  Das Gericht hat beschlossen, lediglich die Vollzugspolizisten zu verurteilen und die Planer einer rachs�chtigen und gemeinen Operation in vollem Umfang frei zu sprechen. Es hat somit den Freispruch der K�pfe beschlossen, die sich zum Zweck der Rechtfertigung eines Gemetzels daf�r entschieden haben, zwei bereits am Nachmittag geborgene Molotov-Flaschen unter die [in der Schule, d. �.] sichergestellten Gegenst�nde zu plazieren, �ber einen Angriff mit Messerstichen auf einen Polizeiangeh�rigen zu l�gen, sich gegenseitig mit Schilderung extremer Widerstandshandlungen durch die Insassen der Schule zu decken und das gegen�ber gelegene Medienzentrum zu pl�ndern. Der Bonbon des Gerichtsvorsitzenden Barone und seiner Beisitzerinnen Maggio und Deloprete: den Opfern jener Nacht wird ein bisschen Kleingeld zugesprochen, auf dass sich niemand beschwere, vom Verzehr eines imagin�ren Kuchens ausgeschlossen worden zu sein. Bei der Verk�ndung des Urteils hat sich keiner von uns gewundert. Wir sind nicht entt�uscht, wir sind nicht traurig und wir finden, dass auch niemand sonst es sein sollte. Wir sind lediglich w�tend. Wir haben nie geglaubt, dass das Gesetz " f�r alle gleich" ist und wir haben nie geglaubt, dass die Tr�ger von Gewaltbefugnissen geduldet h�tten, dass man sie in frage stellt und dass �ber sie gerichtet wird. Die h�hnische Weise der Konfektionierung dieses Urteils spricht f�r sich: die Amnestierung der Polizei stellt den zweiten Teil jenes rachs�chtigen und gemeinen Unternehmens, das zur Diaz f�hrte. Es ist die zweite Spielzeit der Rache f�r die Frustration und die Furcht, die der Staat und seine Apparate in jenen Tagen der Revolte erlebten. Sie haben es uns nie verziehen und sie werden uns auch nie verzeihen. Das Urteil, das diesen Verfahrensphase abschlie�t, sollte eine Lektion in Geschichte sein und wir werden dank ihr vielleicht in der Lage sein, einer Begebenheit ihre W�rde zur�ck geben, die derer stark mangelte, weil viele von uns etwas begreifen werden, das den Grund der Dinge, die in jenen Tagen in Genua geschahen ausmacht. Es gibt eine Position, f�r die Partei ergriffen werden kann: die, der Unduldsamen und der Untergebenen, der Ausgebeuteten, der Schwachen und derer, die f�r eine bessere und gerechtere Welt k�mpfen. Und es gibt eine andere Position � die derer, die befehlen und ausf�hren, die foltern und verletzen, derer, die gegen�ber Schwache mit St�rke und gegen�ber Starke mit Schw�che auftreten. Die derer, die Macht aus�ben und die Macht untermauern. Im Leben muss man sich entscheiden. Wir haben es getan, in dem wir die Mechanismen der Erinnerung ge�lt haben, die andernfalls eine dunkle Seite der italienischen und internationalen Geschichte in das Vergessen verbannt h�tten. Wir tun es jeden Tag. Wir bereuen nichts, und wir trauern dem Geschehenen nicht nach. Nur Wut. Und wir sind nicht alleine, damit. Supportolegale
http://www.supportolegale.org/
http://gipfelsoli.org/Home/Genua_2001/5724.html
http://de.indymedia.org/2008/11/232618.shtml |